In einer Potenzialanalyse durchlaufen die Klassen einen Tag lang wissenschaftlich fundierte Tests.
Wie viel Durchhaltevermögen habe ich? Bin ich wirklich so teamfähig wie ich denke? Geduldig bin ich auf jeden Fall, oder vielleicht doch nicht?
Der Jahrgang 8 der Realschule Kettwig geht diesen Fragen und noch vielen mehr auf den Grund. In einer Potenzialanalyse beim Kolping Berufsbildungswerk in Essen durchlaufen die drei Klassen jeweils einen Tag lang wissenschaftlich fundierte Tests und werden dabei von einer erfahrenen Crew beobachtet.
In Gruppen von maximal sieben Kindern werden die jungen Erwachsenen dabei jeweils von Kolping-Mitarbeitenden bewertet. Um möglichst viel Objektivität zu haben, wechseln sich die Beobachtenden nach der Hälfte der Zeit ab und besprechen ihre Eindrücke im Anschluss an die einzelnen Phasen. Manche sägen zum ersten Mal Holz und sind später stolz auf eine Handyhalterung. Bei einem speziell entwickelten Domino-Spiel wird die motorische Geschicklichkeit getestet, aber auch der Geduldsfaden strapaziert. In einer digitalen Einzelbefragung müssen sich die Schülerinnen und Schüler selbst einschätzen. „Arbeitest du gerne mit Kindern?“ oder „Würdest du gerne im Freien arbeiten?“
Das Erkennen der Potenziale soll einer von vielen Schritten sein, die im Rahmen von KAoA („Kein Abschluss ohne Anschluss“) die Klassen in NRW bei der Berufsorientierung unterstützen. Jedes Kind wird in den folgenden Wochen in einem Gespräch mit dem Kolping Berufsbildungswerk eine Einschätzung seiner Potenziale erhalten. Wenn es erwünscht ist, erfährt man gemeinsam mit den Erziehungsberechtigten, ob die Potenziale vor allem im handwerklich-technischen, kaufmännisch-verwaltenden, künstlerisch-kreativen oder sozial-pflegerischen Bereich liegen. Die Bewertungen werden gespannt erwartet. „Ich weiß eigentlich schon, dass ich später im IT-Bereich arbeiten möchte“, sagt Raonar. „Jetzt bin ich neugierig, welche Ergebnisse die Potenzialanalyse haben wird.“