„Den Kaktus werde ich bestimmt so schnell nicht vergessen“, lachte Lehrerin Catrin Rensing am Ende der Erste Hilfe Fortbildung an der Realschule Kettwig. Nach den ersten Konferenzen und Nachprüfungen gingen die Vorbereitungen auf das neue Schuljahr mit der Fortbildung in die nächste Runde. Am Freitag, den 13., war der Kaktus einer der Höhepunkte eines intensiven Schulungstages. Moderatorin Melanie Holzenthal demonstrierte mit „Kaktus, kuscheln, Knie kippen“ eingängig, wie man sich die stabile Seitenlage mit diesen Schlagworten merken kann.
Zuvor galt es aber noch viel mehr zu lernen oder aufzufrischen: „Wie verbindet man Wunden?“, „Was geschieht bei Verbrennungen?“ oder „Wie behandelt man Verätzungen?“ In Zweierteams rutschten das Kollegium und die Sekretärin Rosemarie Hölterhoff in die Schülerrolle und mussten hinterher Ergebnisse präsentieren.
Ziemlich schnell wurden alle aber auch praktisch gefordert, weil ein großes Spektrum möglicher Verletzungen verbunden werden musste. In der Ausübung geriet das RSK-Team nicht nur wegen der sommerlichen Temperaturen ins Schwitzen. Nach kurzer Zeit hatte Physiklehrer Martin Liesenfeld einen Kopfverband, aber auch alle anderen trugen bald Verbände an Armen und Beinen. Besonders schwierig hatte es eine Gruppe, die etwas ratlos vor einer schwierigen Halsverletzung stand.
Holzenthal wechselte kurzweilig zwischen Praxisphasen sowie Berichten und Erfahrungen aus ihrem Alltag beim DRK. Am Nachmittag kam die Plastikpuppe zum Einsatz, bei der ein Motorradhelm abgenommen werden musste, die stabile Seitenlage eingeübt werden musste und schließlich die Herz-Rhythmus-Massage ausgeübt wurde. Unter Einhaltung der Corona-Hygieneschutzmaßnahmen konnten alle noch einmal die lebensrettenden Maßnahmen erproben. „Bitte trauen Sie sich im Notfall zu handeln“, appellierte Holzenthal an das Kollegium. „Sie können nicht viel verkehrt machen, aber Sie steigern die Überlebenschancen auf 78%, wenn Sie helfen!“ Um sich den Rhythmus der Massage einprägen zu können, wurden die Boxen eingeschaltet. Zu „Staying alive“, „Cotton Eye Joe“ und „Atemlos“ konnte jeder die Abfolge der Maßnahmen richtig einschätzen. Zum Schluss lernten die Lehrerinnen und Lehrer noch den Defibrillator kennen und auch hier schärfte Holzenthal allen ein: „Trauen Sie sich!“